Marokko, wir sind da!

Chefchaouen*Asilah*Rabat*Oualidia

Eine Stunde Fahrtzeit mit der Fähre von Algeciras in Spanien und man ist schon fast in Marokko; zumindest schon in Nordafrika. Ceuta heißt die Stadt, in der wir ankommen, aber diese gehört genauso wie Melilla noch zu Spanien, alles drumherum ist Marokko und da wollen wir hin!

Die Grenze können wir recht problemlos passieren und machen uns auf zu unserer ersten Station: Chefchaouen "die blaue Stadt", das Pendant zu Vejer in Andalusien. Gassen wie aus dem Bilderbuch, blau in allen Varianten und an jeder Ecke ein tolles Fotomotiv. Straßenhändler mit allem was das Herz begehrt, aber noch sind wir nicht in Souvenirkauflaune und halten uns lieber an die Essensstände und vor allem an die Lecherias, in denen man Obstsäfte in allen Varianten kaufen kann. Unser Favorit ist die Avocadomilch...ein Gedicht!

Da es im Landesinneren doch ein bisschen frisch ist, steuern wir die Atlantikküste an und machen einen Stop in Asilah, ein lebendiges überschaubares Künstlerstädtchen, in dem man sich herrlich treiben lassen kann und Sonntags ist dort auch die Hölle los und marokkanische Familien schlendern durch die Stadt und genießen das Wochenende. Überall in der Medina an den Häuserwänden sind Kunstwerke auf die Wände gemalt und an jeder Ecke erwartet einen etwas Neues.

Rabat, die Hauptstadt und Sitz des Königs liegt auch auf unserer Strecke und tatsächlich ist die Stadt unglaublich aufgeräumt und sauber, dies liegt wohl an der Nähe des Königs und wirkt schon fast unnatürlich sauber auf den ersten Blick. Auf den Zweiten ist es dann aber richtig schön wuselig in der Medina und wir genießen die Stimmung in den vollen Gassen und probieren allerhand Leckereien an den unzähligen Ständen.

Die Fahrten über Land sind am Schönsten; Eselskarren an jeder Straßenecke und am Straßenrand, Frauen und Männer bei der Feldarbeit und viele fußballspielende Jungs, die für die nächste WM trainieren. Die Fahrweise der Marokkaner ist sehr human, liegt aber vielleicht auch an den zahlreichen Polizeikontrollen, die wir immer wieder passieren.

Die Polizei ist sehr präsent und auch wir haben in einer Nacht Besuch von netten Polizisten, die uns leider aus dem Schlaf reißen und uns mitteilen, dass wir hier nicht schlafen dürfen und uns mitten in der Nacht auf einen Campingplatz schicken wollen, der sicher da auch schon geschlossen hat. Wir stellen uns einfach ein paar Kilometer weiter in ein ruhiges Wohngebiet und können dann glücklicherweise bis zum Morgen durchschlafen.

Ein marokkanischer Freund hat uns erzählt, dass die Polizei präventiv auf alle Touristen sehr aufpasst und dies nur zu unserer eigenen Sicherheit geschieht. Marokko hat während COVID sehr gelitten und möchte die Tourismuseinnahmen nicht gefährden, die endlich wieder ins Land kommen.

Das macht die Suche nach einem Schlafplatz nicht immer einfach, aber an der Küste bei Oualidia finden wir einen perfekten Platz um drei Nächte dort direkt am Atlantik zu verbringen, die Anfahrt ist wohl selbst der Polizei zu mühsam. Zu unserem Glück; es ist traumhaft hier!