Ab jetzt geht es nur noch in den Süden...

....und das sehr viele Kilometer

Unser erster Halt nach der Fähre ist der Saltstraumen, der Gezeitenstrudel. Durch die Gezeiten und die Wasserbewegung in zwei verschiedene Richtungen entstehen unglaubliche Strudel, die bis zu zehn Meter Durchmesser und 4m Tiefe erreichen. Man kann von einer Brücke in diese gewaltigen Strudel gucken und der Anblick ist wirklich faszinierend und einen kleinen Abstecher auf jeden Fall wert. Wir übernachten auch direkt in der Nähe, da unsere Lofotenrückfahrt dann doch einige Stunden in Anspruch genommen hat, auch wenn wir auf der Landkarte noch nicht wirklich weiter Richtung Süden gekommen sind.

Dafür geben wir aber am nächsten Tag richtig Gas und überqueren nach genau sechs Wochen wieder den Polarkreis, aber diesmal in Norwegen und ohne Weihnachtsmanndorf. Wir passieren Trondheim und fahren durch bis in den Dovrefjell Nationalpark, in dem wir nochmals zwei Tage bleiben möchten. Wir haben gelesen, dass hier in dem Nationalpark etwa 300 wilde Moschusochsen leben und wir hoffen, dass wir auf einer Wanderung ein paar Exemplare zu Gesicht bekommen. Der höchste Berg in diesem Nationalpark ist die Snøhetta ist 2286m hoch und dementsprechend rau ist auch das Klima hier schon und zudem regnet es am nächsten Tag mal wieder, als wir zu unserer Wanderung aufbrechen. Es gibt einen ausgewiesenen Moschusochsenweg und wir hoffen, dass die Ochsen sich nicht vom Wetter einschüchtern lassen, stapfen guter Dinge los und treffen auch direkt zwei andere Wanderer, die uns begeistert erzählen, dass sie Tiere gesichtet haben und uns vor allem sagen, wo. Ein paar Kilometer weiter sehen wir die imposanten Tiere dann mit eigenen Augen und die lassen sich weder vom Wetter noch von uns stören und liegen gemütlich im Moosbett. Insgesamt sehen wir sicher fast dreißig Tiere, aber da man besser gebührenden Abstand hält, wünschten wir mal wieder wir hätten nicht nur eine Handykamera. Aber das sind sowieso Bilder, die man am Besten im Inneren speichert und das werden wir auch tun. Klatschnass, aber voller schöner Eindrücke kommen wir wieder am James an und fahren noch ein bisschen weiter, denn heute ist Duschtag! Immer mal wieder gibt es Hotels, die Campern wie uns gegen einen geringen Unkostenbeitrag eine Dusche anbieten und dieses Angebot nutzen wir heute mal wieder und nach der Wanderung tut das doppelt gut.

Hier in der Mitte Norwegens reiht sich ein spektakulärer Nationalpark an den anderen und wir durchfahren auch noch zwei davon auf den sogenannten Landschaftsrouten, aber viel unternehmen können wir leider nicht mehr, denn wir kriegen hier auf 1500m schon den ersten Schnee ab und müssen uns mit der Aussicht auf die 2000er und die riesigen Gletscher begnügen.

Aber so haben wir einen Grund nochmals wieder zu kehren und wissen auf jeden Fall schon, was wir dann unternehmen wollen.

Das Wetter frustriert uns langsam etwas und wir beschließen, den Süden Norwegens ein anderes Mal zu bereisen und buchen uns eine Fähre von Bergen nach Hirthals in Dänemark. Diese geht aber erst in vier Tagen und so mieten wir uns in der Nähe von Bergen am Fjord für drei Nächte in einer Haus-WG ein, genießen das Dach über dem Kopf, genießen die Gesellschaft anderer Reisender und können die letzten drei Monaten in Skandinavien noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen, bevor wir Norwgen verlassen.

Sonntag geht es dann zur Fähre und wir sind froh, dass wir eine Kabine gebucht haben, denn wir sind achtzehn Stunden unterwegs und das bei ordentlichem Seegang.